Direkt zum Inhalt

Newsletter abonnieren

Erhalten Sie aktuelle Informationen und exklusive Angebote für einen erfolgreichen Praxisalltag.

Ohne Stress im Praxisteam Ohne Stress im Praxisteam Ohne Stress im Praxisteam

Ohne Stress im Praxisteam

Aktuelles 25. Februar 2025

Das Praxisteam ist das Zentrum einer erfolgreichen Arztpraxis. Doch die Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen zu, etwa durch Termindruck, erhöhte Qualitätsansprüche oder Fachkräftemangel. Wie lässt sich die psychische Belastbarkeit also fördern? Wir haben Expertinnen und Experten nach dem Weg zum gesunden Arbeitsumfeld und zu erfolgreicher Patientenversorgung gefragt und die Tipps und Tricks hier für Sie übersichtlich zusammengefasst.
 

Portrait Dr. med. Bettina Stock und Sonja Zwingli

Interview mit:
Sonja Zwingli, Seminar- und Projektleiterin «Fit im Job», Medbase
Dr. med. Bettina Stock, Praxisleiterin Familienpraxis Frauenfeld AG 

Zufriedene und belastbare Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen – neben der ärztlichen Qualität – den Erfolg der Arztpraxis. Dr. med. Ulrich Karbach, Ressortleiter des Magazins «Arzt & Wirtschaft», beschreibt es sogar so: «Eine gesunde Arbeitswelt ist mehr als nur Benefit – sie ist eine effektive Massnahme für optimale Versorgung.» Es gibt somit gute Gründe, auf ein positives Arbeitsumfeld zu achten, denn:

Je zufriedener und gesünder das Personal, desto 

  • höher sind Arbeitsmoral, Identifikation und Produktivität,
  • geringer sind Fluktuation, Absenzen, Kosten,
  • geringer ist die Fehlerquote,
  • höher ist das Praxisimage,
  • höher ist die Patientenzufriedenheit.

Stressfaktoren erkennen

Gestiegene Qualitätserwartungen und ein komplexer Alltag in der Medizin haben in den letzten Jahren die Anforderungen an das Praxispersonal deutlich erhöht. «Doch der meiste Stress im Team entsteht durch Zeitdruck und Konflikte im Team», sagt Sonja Zwingli, Seminar- und Projektleiterin bei «Fit im Job» des Winterthurer Gesundheitsdienstleisters Medbase. «Fit im Job» bietet Seminare und Coaching im betrieblichen Gesundheitsmanagement an. Zwingli kennt das Dominoprinzip, wenn etwa zum Zeitdruck andere Störfaktoren wie Kommunikationsprobleme, Organisationsfehler oder ungeeignetes Stressmanagement dazukommen: Dann hängt der Praxissegen schnell schief. Die gute Nachricht – dagegen lässt sich gezielt vorgehen.

Offene Kommunikation 

«Eine offene Kommunikation ist zentrales Element dafür, dass es im Praxisteam geschmeidig läuft», sagt Dr. med. Bettina Stock, Praxisleiterin der Familienpraxis Frauenfeld (TG). Am besten natürlich schon von Anfang an. In der Familienpraxis Frauenfeld (TG) achtet man auf Transparenz und einen guten Informationsaustausch. Entscheidend jedoch sei die Wertschätzung untereinander, fügt die Allgemeinmedizinerin hinzu. «So werden Vertrauen, Feedback und Anerkennung möglich.»

Richtig Pause machen

Wohlbefinden hängt auch von strukturellen Faktoren wie der Praxisausstattung mit Geräten, günstiger Ergonomie der Möbel sowie der Raumaufteilung ab. «Ein Ruheraum für Pausen wäre ideal», sagt die Beraterin Sonja Zwingli und spricht ein wichtiges Element der Stressvermeidung an. «Drei bis fünf kurze, regelmässige Auszeiten reichen für einen ausgeglichenen Arbeitstag.» Dabei warnt sie: «Das Handy ist nur Ablenkung, keine Erholung.» Um Energie zu tanken, seien etwa frische Luft, ein paar Schritte Bewegung und eine kleine Atemübung viel besser. «Das ist kein Hokuspokus, das kann jeder.»

Fünf wichtige Faktoren gegen Stress

«Wir sind keine Maschinen», betont Sonja Zwingli. Je gesünder das individuelle Verhalten, desto grösser die Kapazitäten für das eigene Team sowie Patientinnen und Patienten. Doch für die Entfaltung der Soft Skills braucht es auch gute organisatorische Strukturen:

  1. Zeitmanagement ist matchentscheidend: Höchstens 80 Prozent des Arbeitstages verplanen, Verzicht auf Zeitpuffer bedeutet Stressrisiko. Denn Unvorhergesehenes kommt garantiert.
  2. Verantwortung sollte geklärt sein. Wenn improvisiert werden muss («Könntest du mal ausnahmsweise …»), braucht es Kommunikation, Unterstützung und Feedback.
  3. Partizipation motiviert. Das Team sollte an der Gestaltung des Arbeitsprozesses teilhaben. Das erhöht Motivation und Zufriedenheit.
  4. Teambildung macht locker. Gemeinsame Auszeiten (zum Beispiel Mittagessen) und Unternehmungen in der Freizeit fördern das Teamgefühl. Man lernt sich besser kennen und verstehen.
  5. Digitale Tools sparen Zeit. Die Online-Apotheke Zur Rose hat mit dem Rezeptmanager ein ideales Tool geschaffen, um Praxisteams zu entlasten.

Stressfreie Stimmung 

«Gut laufende Praxis» bedeutet nicht nur «fachlich und finanziell erfolgreich», sondern eine gute Patientenversorgung durch ein motiviertes Team mit hoher Work-Life-Balance. «Eine positive Stimmung im Team kommt aber nicht einfach so», sagt die Ärztin Bettina Stock. «Daran arbeiten wir alle jeden Tag.»  

Für Ärzte: Überlastet, ausgebrannt? 

Krisen kommen auch bei Ärztinnen und Ärzten vor. Das Unterstützungsnetzwerk ReMed, initiiert von der FMH, bietet kompetente, individuelle und absolut vertrauliche Unterstützung durch ein erfahrenes Beratungsteam. 

www.swiss-remed.ch
[email protected]

Telefon: 0800 073 633 (24-Stunden-Hotline)