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    Adipositas – 
    Ihr Weg zu mehr Gesundheit

    Adipositas ist kein optisches Problem, sondern eine chronische Krankheit. Wer adipös ist, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folge-Erkrankungen. Mit der richtigen Behandlung lässt sich eine langfristige Gewichtsabnahme erreichen, die Gesundheit und Wohlbefinden verbessert.

  • Tipp_hellrot

    Eine halbe Million Schweizer

    sind von Adipositas betroffen.¹

  • Tipp_hellrot

    Eine Verdreifachung

    der Anzahl adipöser Menschen weltweit hat seit den 1970er Jahren stattgefunden.²

  • Tipp_hellrot

    Als globale Epidemie

    bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Adipositas inzwischen.³

Mann mit dickem Bauch
 

Was ist Adipositas?

Fettleibigkeit – in der Medizin Adipositas genannt – ist eine ernsthafte chronische Krankheit, bei der sich Körperfett über das Normalmass hinaus vermehrt. Fettleibigkeit kann zu schweren gesundheitlichen Folgen führen, welche auch die Lebenserwartung senken können. Die Ursachen von Adipositas sind komplex. Meist sind mehrere Auslöser miteinander verknüpft, wie etwa eine genetische Veranlagung, hormonelle Störungen, psychische oder soziale Ursachen, ungesunde Essgewohnheiten und Bewegungsmangel.

Adipositas ist eine Belastung für Körper und Psyche. Der hohe Körperfett-Anteil kann langfristig schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben. Bei fortgeschrittener Adipositas ist das selbständige Bewältigen des Alltags zunehmend eingeschränkt. Viele Betroffene erleben aufgrund ihres Aussehens zudem negative Äusserungen oder soziale Ausgrenzung. Die Behandlung von Adipositas fokussiert sich deshalb darauf, schrittweise Gewicht zu reduzieren, um das Risiko für gesundheitliche Schäden zu reduzieren, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten sowie die Lebensqualität zu verbessern.

Ab wann wird Übergewicht zu Adipositas?

Wer übergewichtig ist, bewegt sich häufig weniger als Normalgewichtige – nimmt aber oft trotzdem ebenso viele Kalorien zu sich. Mit steigendem Alter benötigt der Körper zudem weniger Kalorien. Aus Übergewicht kann sich deshalb im Laufe der Zeit Adipositas entwickeln.

Mit dem Body-Mass-Index (BMI) lässt sich definieren, ob Sie übergewichtig oder adipös sind. Wichtig bei der Beurteilung des Risikos für gesundheitlichen Folgen ist auch das Fettverteilungsmuster. Dieses lässt sich mittels Taillen-Umfang bestimmen.

 
Frau auf Waage
BMI Übersicht

Body-Mass-Index

Mit dem BMI (Body-Mass-Index) definiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO), ob das Körpergewicht von Erwachsenen im Verhältnis zur Körpergrösse normal ist oder davon abweicht.

So berechnen Sie Ihren BMI: 

BMI = Gewicht in Kilogramm : (Körpergrösse in Metern x Körpergrösse in Metern)

Beispiel: Wer 170cm (1,7m) gross und 68kg schwer ist, rechnet 68:(1,7x1,7)=BMI 23,5 – ist also normalgewichtig.

Normalgewichtige Menschen haben einen BMI von 18,5 bis 24,9. Der BMI von Übergewichtigen liegt zwischen 25,0 und 29,9 – auch Präadipositas genannt. Adipositas besteht ab einem BMI-Wert von 30 und wird in drei Schweregrade unterteilt. Diese gehen mit unterschiedlichen Risiken für Folge-Erkrankungen einher.

Da in der BMI-Formel Körperbau, Muskelmasse und Körperfett-Verteilung nicht berücksichtigt werden, kann die Einteilung in einigen Fällen fehlerhaft sein. Sehr sportliche Menschen mit viel Muskelmasse zum Beispiel können fälschlicherweise als übergewichtig eingestuft werden, da Muskelgewebe dichter ist als Fett und deshalb mehr wiegt. Wichtig für die Berechnung des individuellen gesundheitlichen Risikos ist deshalb auch Ihr Taillen-Umfang, der Informationen über die Fettverteilung in Ihrem Körper gibt.
 

Taillen-Umfang

Wie hoch bei Adipositas das Risiko für Folge-Erkrankungen ist, hängt nebst dem Ausmass des Übergewichts stark vom Fettverteilungsmuster ab – also an welchem Ort des Körpers überschüssiges Fett ansetzt. Apfel-Typen speichern Fett in der Körpermitte, insbesondere am Bauch. Birnen-Typen setzen mehrheitlich an Hüfte, Po und Oberschenkeln Fett an. Das Fettverteilungsmuster ist grösstenteils genetisch festgelegt.

Für den Körper ist eine Apfel-Form deutlich schädlicher als eine Birnen-Form. Denn viszerales Fett – wie Bauchfett medizinisch heisst – sammelt sich im Bauchraum rund um Organe wie Leber und Herz. Da viszerales Fett die Funktion dieser Organe stört, kommt es zu lokalen Entzündungen. Diese erhöhen das Risiko für schwerwiegende Folge-Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck, zu hohes Cholesterin, Diabetes Typ 2, Fettleber, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bestimmte Krebsarten.

Eine Person mit Apfel-Form kann deshalb denselben BMI haben wie eine Person mit Birnen-Form, jedoch aufgrund der ungünstigeren Fett-Verteilung gesundheitlich im Nachteil sein.

 
Apfel und Birne

So berechnen Sie Ihren Taillen-Umfang: 

WHR = Taillenumfang (cm)/Hüftumfang (cm)

Anhand des Taillen-Umfangs können Sie Ihre Fettverteilung beurteilen. Die sogenannte Waist-to-Hip-Ratio (WHR) beschreibt das Verhältnis von Hüft- zu Taillenumfang. Bei Männern sollte der Wert unter 1,0 sein, bei Frauen unter 0, 85. Eine WHR unter diesen Werten entspricht der Birnen-Form, eine höhere WHR der ungesünderen Apfel-Form.

 
Tabelle Taillen-Masse

Adipositas-Grade

Adipositas wird in drei verschiedene Schweregrade unterteilt. Der Adipositas-Grad wird anhand des BMI ermittelt.
Mit jedem Grad steigt das Risiko für Folge-Erkrankungen

Regelmässige ärztliche Kontrollen – etwa Blutdruck- und Blutzucker-Messungen – sind deshalb sehr wichtig.

Adipositas Grad 2

Adipositas Grad 1

BMI zwischen 30 und 34,9

Erste körperliche Beschwerden

Erste Einschränkungen im Alltag machen sich bemerkbar: Sportliche Aktivitäten fallen schwer, bei Bewegung kann es zu Kurzatmigkeit kommen, Betroffene ermüden schneller. Gelenke – meist die Knie – beginnen zu schmerzen.

Bei Frauen kann es aufgrund des oft erhöhten Androgen Spiegels (männliches Geschlechtshormon) zu Haarausfall kommen. Oft kommt es auch zu verstärkter Körper-Behaarung an Oberlippe, Kinn oder Rumpf. Bei Männern kann es aufgrund des oft erhöhten Östrogen- Spiegels (weibliches Geschlechtshormon) zu Erektionsstörungen kommen. Beide Geschlechter können auch eine Insulin-Resistenz entwickeln.

Das Risiko für Folge-Erkrankungen ist erhöht. Anhand des Taillen-Umfangs  lässt sich das individuelle Risiko genauer einschätzen. Bei der Gewichtsabnahme ist es besonders wichtig, das gefährliche Bauchfett zu reduzieren. Mit ärztlicher Begleitung, Beratung und veränderten Gewohnheiten lässt sich die Lebensqualität erhalten oder langfristig sogar verbessern.

Adipositas Grad 2

Adipositas Grad 2

BMI zwischen 35 und 39,9

Körperliche Beschwerden und erhöhtes Risiko für Folge-Erkrankungen

Ausdauer und Beweglichkeit sind zunehmend eingeschränkt. Alltägliche Aktivitäten wie etwa Treppensteigen verursachen Kurzatmigkeit. Die durch das schwere Gewicht belasteten Gelenke schmerzen häufig und zunehmend.

Betroffene schwitzen oft stark. Auch Insulin-Resistenz, Sodbrennen oder nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) kommen vor. Schwindel, starke Kopf- oder Brustschmerzen sowie Herzrasen können auf gefährliche Folge-Erkrankungen hinweisen und sollten rasch ärztlich abgeklärt werden. Die körperlichen und sozialen Belastungen können auch zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen führen.

Das Risiko für Folge-Erkrankungen ist hoch. Dies kann mit Einschränkungen von Lebensqualität und -freude einhergehen. Gelingt es, Gewicht zu reduzieren und ein gesünderes Verhalten zu etablieren, können gesundheitliche Folgen aufgehalten, verringert oder sogar rückgängig gemacht werden. Auch die psychische Situation wird dadurch meist verbessert.

Adipositas Grad 3

Adipositas Grad 3

BMI über 40

Einschränkung im Alltag durch Folge-Erkrankungen sowie verminderte Lebenserwartung

Körperliche und psychische Beschwerden sind deutlich spürbar, das selbständige Bewältigen des Alltags fällt zunehmend schwer. Gewisse Berufe, Hausarbeit oder Körperpflege sind nur beschränkt, mit Hilfe Dritter oder nicht mehr möglich.

Der sehr hohe Körperfett-Anteil ist eine enorme Belastung: Fast alle Betroffenen haben starke Atemnot, Arthrose oder Rückenschmerzen. Auch Schlafapnoe, Fettleber, Gallensteine, Bluthochdruck, Fettstoffwechsel-Störungen, Diabetes Typ 2, Vorhofflimmern, Herzinfarkt, Hirnschlag und Krebs sind häufige Folgen. Durch die verringerte Lebensqualität leiden Betroffene auch psychisch – sozialer Rückzug und Depressionen kommen oft vor.

Das Risiko für Folge-Erkrankungen ist sehr hoch. Im Vergleich zu Normalgewichtigen ist das Risiko mehr als dreifach so hoch. Viele dieser Erkrankungen sind alltagseinschränkend und können die Lebenserwartung reduzieren. Durch eine kontrollierte, langfristige Therapie und Gewichtsabnahme lässt sich das Risiko wieder senken.

Behandlung von Adipositas

Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt ab von Adipositas-Grad, Fettverteilung, Risikofaktoren, möglichen Begleit-Erkrankungen, Alter sowie beruflichen und persönlichen Umständen. Für eine erfolgreiche Therapie braucht es ein ganzheitliches Zusammenspiel verschiedener Massnahmen. Nebst Lebensstil-Änderungen, Ernährungsberatung, Bewegungs-, Physio- und Verhaltenstherapie können auch Medikamente und in einigen Fällen Operationen sinnvoll sein.
Die Behandlung von Adipositas braucht Engagement, Geduld und eine gute fachliche Begleitung. Mit dem passenden Therapie-Konzept lässt sich die eigene Gesundheit nachhaltig verbessern. Jedes verlorene Kilo senkt das Risiko für Folge-Erkrankungen und bringt mehr Lebensqualität.

Frau mit Gemüsekorb

Behandlung 
von Adipositas

Behandlung von Adipositas

Dr. Egermann

"Egal, welche Therapie-Form Sie wählen – es gibt keine Autobahn, die auf direktem Weg zum Idealgewicht führt."

Mehr zu den Therapie-Formen erfahren Sie im Interview mit dem Adipositas-Spezialisten Dr. med. Ulrich Egermann.

Interview lesen

Basistherapie

Basis-Therapie

Grundlage jeder Adipositas-Behandlung ist ein veränderter Lebensstil. Am wichtigsten hierbei sind mehr Bewegung und eine angepasste Ernährung. Um nachhaltig abzunehmen, sind regelmässige körperliche Aktivitäten wie zügiges Spazieren, Walken, Wandern, Velofahren, Tanzen oder Schwimmen von grosser Bedeutung. Auch eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend mit viel Gemüse, Obst, mehr Vollkorn- als Weissmehl-Produkten, wenig Zucker, gesunden Fetten sowie wenig Süss- und alkoholischen Getränken. Nebst der gewählten Lebensmittel ist auch die Menge bedeutend. Um Gewicht zu verlieren, ist ein leichtes Kalorien-Defizit sinnvoll: Nehmen Sie pro Tag etwa 500 bis 600 Kalorien weniger zu sich, als Ihr Körper verbraucht. Ziel ist eine verminderte Kalorien-Aufnahme, ohne gesundheitlich zu schaden. Extreme Diäten oder Fasten sind bei Adipositas deshalb weniger geeignet. Erfolgreicher als eine sehr schnelle Gewichtsreduktion ist meist eine langsame, stetige Abnahme, da das Gewicht so oft längerfristig aufrechterhalten werden kann.
Auch genügend Schlaf und die Reduktion von Stress sind als gesundheitsfördernde Massnahmen wichtig für Körper und Psyche. Nebst klassischen Angeboten wie Ernährungsberatung, Verhaltens-, Psycho- und Physiotherapie gibt es zusätzliche Unterstützung in Form von Selbsthilfe-Gruppen, Online-Kursen, Video- Trainings oder Personal Health Coaches. Dabei ist es wichtig, Ernährung und körperliche Aktivitäten gemeinsam mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt auf die individuellen Therapie-Ziele sowie auf mögliche Risikofaktoren oder Begleit-Erkrankungen anzupassen.

Medikamentöse Behandlung

Medikamente

In der Schweiz sind zur Gewichtsreduktion bei Adipositas verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente zugelassen – unter ärztlicher Aufsicht und stets in Kombination mit der begleitenden Basis-Therapie. 
Einige Medikamente hemmen im Darm das Enzym Lipase, so dass gewisse gewisse Blutfette (Triglyzeride) nicht mehr aufgenommen und verwertet werden können. Das bewirkt eine rund 30-prozentige Reduktion der Fett-Aufnahme. Andere Medikamente – sogenannte GLP-1-Medikamente – gleichen einem natürlichen Sättigungshormon. Sie bewirken eine langsamere Entleerung des Magens und senden Sättigungssignale ans Gehirn, was Hungergefühl und Heisshunger-Attacken reduziert. Betroffene werden schneller satt und berichten, dass sich ihre Gedanken weniger häufig ums Essen drehen. Dadurch fällt es vielen leichter, ihre angepasste Ernährung langfristig beizubehalten.
Adipositas-Medikamente sind auf ärztliches Rezept erhältlich. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine medikamentöse Behandlung unter gewissen Auflagen.
Wie bei allen Medikamenten können bei der Einnahme Nebenwirkungen auftreten. Zudem nehmen viele Betroffene ohne Anpassung des Lebensstils das verlorene Gewicht nach dem Absetzen der Medikamente wieder zu. Die Medikamente sollten deshalb nur unter ärztlicher Aufsicht und als Teil eines ganzheitlichen Therapie-Plans eingenommen werden.

Chirurgische Behandlung

Mithilfe einer Operation kann bei Adipositas eine deutliche Gewichtsreduktion erreicht werden. Ein chirurgischer Eingriff wird von der behandelnden Ärztin/dem Arzt in Betracht gezogen, wenn es nach einem Gewichtsverlust immer wieder zu einer starken Gewichtszunahme kommt – also der sogenannte «Jojo- Effekt» eintritt. Haben Anpassungen von Ernährung und körperlicher Aktivität sowie medikamentöse Therapie nicht oder zu wenig gebracht, kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein, um das Risiko für gefährliche Folge-Erkrankungen zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung bleiben aber auch nach einer operativen Massnahme wichtige Bestandteile der Adipositas-Therapie. Die in der Schweiz am häufigsten durchgeführten Operationen bei Adipositas sind Schlauchmagen und Magen-Bypass.

 
Chirurgische Varianten

Schlauchmagen

Der Schlauchmagen wird häufig als erste chirurgische Massnahme bei stark adipösen Personen empfohlen. Nach deutlicher Gewichtsreduktion und gesundheitlicher Stabilisierung kann eine zweite Operation sinnvoll sein – etwa die Umwandlung in einen Magen-Bypass. Bei einer Schlauchmagen-Operation (Sleeve Resektion) wird ein Teil des Magens entfernt. Übrig bleibt nach dem Eingriff nur noch ein circa zwei bis drei Zentimeter schmaler Schlauch, der deutlich weniger Nahrung aufnehmen kann. Das Sättigungsgefühl tritt deshalb viel rascher ein. Durch die Verkleinerung des Magenvolumens wird zudem das hauptsächlich im Magen produzierte Hunger-Hormon Ghrelin stark reduziert. Personen mit einem Schlauchmagen haben deshalb weniger Appetit und sind beim Essen viel schneller satt.

Magen-Bypass

Der Magen-Bypass ist ein weit verbreiteter chirurgischer Eingriff, um einen deutlichen Gewichtsverlust zu erreichen. Auch bei dieser Operation wird der Magen stark verkleinert, weshalb das Sättigungsgefühl rasch eintritt. Anders als beim Schlauchmagen verbleibt der Restmagen im Körper und produziert weiterhin Verdauungssäfte. Der Dünndarm wird zudem so umgeleitet, dass sich Nahrung und Verdauungssäfte nicht schon im Magen, sondern erst im Dünndarm vermengen. Weil dadurch ein Teil der Nahrung unverdaut ausgeschieden wird, nimmt der Körper weniger Kalorien auf. Dadurch kann er allerdings auch Nährstoffe und Vitamine schlechter aufnehmen, weshalb eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich ist.

Was das Abnehmen bei Adipositas erschweren kann

Der menschliche Körper ist darauf ausgerichtet, Fett-Reserven aufzubauen, um für Zeiten mit wenig Nahrung vorbereitet zu sein. Gewicht abzunehmen, ist deshalb deutlich schwieriger, als Gewicht zuzunehmen.
Bei Menschen mit Adipositas kann der Stoffwechsel zudem in verschiedener Hinsicht anders funktionieren als jener von Normalgewichtigen. Die wichtigsten Unterschiede sind folgende:

Dickerer Mann auf Treppe
    Langsam

    Menschen mit Adipositas haben einen verlangsamten Grundumsatz. Das heisst, sie verbrennen in Ruhe weniger Kalorien als Normalgewichtige, da ihr Körper Energie effizienter speichert. Das kann die Gewichtsabnahme erschweren.

    Hormone

    Adipositas hat einen Einfluss auf Hormone, die Hunger und Sättigung regulieren. Adipöse können eine höhere Produktion des Hunger fördernden Hormons Ghrelin sowie eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber dem Sättigung signalisierenden Hormon Leptin haben. Das kann dazu führen, dass sie mehr Hunger verspüren und weniger schnell satt sind als Normalgewichtige.

    Resistenz

    Die Zellen von Adipösen reagieren häufig nicht mehr richtig auf das Hormon Insulin. Das versucht der Körper durch eine erhöhte Insulin-Produktion zu kompensieren. Ein erhöhter Insulin-Spiegel hemmt den Abbau von Fett-Gewebe und macht es schwieriger abzunehmen.

Langsam

Menschen mit Adipositas haben einen verlangsamten Grundumsatz. Das heisst, sie verbrennen in Ruhe weniger Kalorien als Normalgewichtige, da ihr Körper Energie effizienter speichert. Das kann die Gewichtsabnahme erschweren.

Hormone

Adipositas hat einen Einfluss auf Hormone, die Hunger und Sättigung regulieren. Adipöse können eine höhere Produktion des Hunger fördernden Hormons Ghrelin sowie eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber dem Sättigung signalisierenden Hormon Leptin haben. Das kann dazu führen, dass sie mehr Hunger verspüren und weniger schnell satt sind als Normalgewichtige.

Resistenz

Die Zellen von Adipösen reagieren häufig nicht mehr richtig auf das Hormon Insulin. Das versucht der Körper durch eine erhöhte Insulin-Produktion zu kompensieren. Ein erhöhter Insulin-Spiegel hemmt den Abbau von Fett-Gewebe und macht es schwieriger abzunehmen.

    Feuer

    Chronische Entzündungen kommen bei Menschen mit viel Bauchfett häufiger vor, da das sogenannte viszerale Fett entzündungsfördernd ist. Das kann zu einer Insulin-Resistenz führen oder eine bereits vorhandene verschärfen.

    Jojo

    Isst jemand plötzlich sehr viel weniger, wechselt der Körper in einen «Energiespar-Modus» und reduziert seinen Energie-Verbrauch. Bei radikalen Diäten ist es deshalb schwierig, über längere Zeit konstant Gewicht zu verlieren. Zudem kommt es nach Diät-Ende aufgrund des «Jojo-Effekts» meist wieder zu einer Gewichtszunahme – oft ist das Gewicht dann sogar höher als vor der Diät. Mit einem leichten Kaloriendefizit lässt sich das Gewicht zwar etwas langsamer, dafür aber konstanter reduzieren.

Feuer

Chronische Entzündungen kommen bei Menschen mit viel Bauchfett häufiger vor, da das sogenannte viszerale Fett entzündungsfördernd ist. Das kann zu einer Insulin-Resistenz führen oder eine bereits vorhandene verschärfen.

Jojo

Isst jemand plötzlich sehr viel weniger, wechselt der Körper in einen «Energiespar-Modus» und reduziert seinen Energie-Verbrauch. Bei radikalen Diäten ist es deshalb schwierig, über längere Zeit konstant Gewicht zu verlieren. Zudem kommt es nach Diät-Ende aufgrund des «Jojo-Effekts» meist wieder zu einer Gewichtszunahme – oft ist das Gewicht dann sogar höher als vor der Diät. Mit einem leichten Kaloriendefizit lässt sich das Gewicht zwar etwas langsamer, dafür aber konstanter reduzieren.

So bringen Sie Ihren Stoffwechsel in Schwung

Mit einer Kombination aus angepasster Ernährung, regelmässiger Bewegung und veränderten Gewohnheiten kurbeln Sie Ihren verlangsamten Stoffwechsel an. Führen Sie Veränderungen schrittweise ein und achten Sie dabei auf die Signale Ihres Körpers.

Diese Massnahmen helfen, Ihren Stoffwechsel zu beschleunigen:

Ältere Frau mit Gewichten

Muskeln kräftigen

Muskeln verbrauchen mehr Kalorien als Fett – auch im Ruhezustand. Um abzunehmen, ist deshalb ein- bis zweimal Kraft-Training pro Woche wichtig. Beginnen Sie zu Hause mit einfachen Kräftigungsübungen wie etwa Knie- und Rumpfbeugen, Ausfallschritten oder vereinfachten Liegestützen. Online finden Sie dazu zahlreiche Videos. Auch in der Physiotherapie können Sie gemeinsam passende Übungen anschauen.

2 Frauen essen zusammen

Idealen Ess-Rhythmus herausfinden

Ob regelmässige Mahlzeiten oder Intervall-Fasten den Stoffwechsel besser anregt, ist individuell unterschiedlich. Regelmässiges Essen hält den Blutzucker-Spiegel stabil und hilft, Heisshunger-Attacken zu vermeiden. Intervall-Fasten kann zu verbesserter Insulin-Sensitivität und erhöhtem Grundumsatz führen. Zusammen mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder der Ernährungsberatung können Sie herausfinden, welcher Ess-Rhythmus für Sie langfristig besser geeignet ist.

junge Frau beim Yoga

Stress reduzieren und genug schlafen

Das bei Stress vermehrt ausgeschüttete Cortisol verlangsamt den Stoffwechsel und fördert Fett-Einlagerungen. Sorgen Sie deshalb im Alltag für genügend Pausen und Ausgleich zu stressigen Tätigkeiten. Helfen können auch Techniken zur Stress-Reduktion wie beispielsweise Yoga, autogenes Training, Meditation oder Atem-Übungen. Zudem unterstützen Sie mit ausreichend erholsamem Schlaf Sie Ihren Stoffwechsel. Schlafmangel hingegen kann diesen beeinträchtigen und zu einer Gewichtszunahme beitragen.

Mann trinkt Wasser

Genug trinken

Trinken Sie über den Tag verteilt regelmässig Wasser. Mit kaltem Wasser beschleunigen Sie Ihren Stoffwechsel, da der Körper Energie aufwenden muss, um dieses auf Körpertemperatur zu erwärmen. Auch Grüntee und Kaffee können den Stoffwechsel leicht ankurbeln.

junge Frau auf Sofa

Pausen zwischen den Mahlzeiten einhalten

Machen Sie zwischen den Hauptmahlzeiten mehrstündige Pausen und greifen Sie nicht ständig zwischendurch zu kohlehydrathaltigen Snacks. Diese würden den Blutzucker erneut ansteigen lassen, worauf Ihr Körper zusätzliches Insulin ausschütten und den Fett-Abbau stoppen würde.

ältere Mann mit Shake und Riegel

Auf genügend Protein achten

Um Proteine zu verdauen, braucht der Körper mehr Energie als bei Kohlehydraten oder Fett. Indem Sie viele – vor allem pflanzliche – Proteine essen, können Sie Ihren Energie-Verbrauch erhöhen. Die Ernährungsberatung kann Ihnen zeigen, welche Proteine am besten für Sie geeignet sind.

Das können Sie im Alltag für Körper und Psyche tun

Ernährung umstellen, mehr bewegen, Gewohnheiten verändern – die Menge der nötigen Massnahmen ist für viele Betroffene eine grosse Herausforderung. Fangen Sie deshalb klein an. Denn es ist vor allem wichtig, überhaupt ins Tun zu kommen. Stellen Sie sich kleine Aufgaben, statt von sich den grossen Wurf zu erwarten. So vermeiden Sie Frust und können erste Erfolge erzielen.

Ersetzen Sie eine für Ihre Gesundheit schlechte Gewohnheit mit einer guten.

 

So bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag

Bauen Sie an mehreren Tagen pro Woche eine körperliche Aktivität ein. Machen Sie zum Beispiel täglich nach dem Mittagessen einen kurzen Spaziergang, treffen Sie sich einmal pro Woche mit einer Freundin zum Schwimmen und verabreden Sie sich an einem anderen Tag mit Kollegen zu einer gemütlichen Velofahrt. Achten Sie darauf, sich nicht zu überlasten. Das Ziel ist, wieder Freude an Bewegung zu bekommen.

Bewegen Sie sich zudem mehr im Alltag. Gehen Sie zum Beispiel zu Fuss einkaufen, statt mit dem Auto. Stehen Sie bei sitzenden Tätigkeiten regelmässig auf, laufen Sie beim Telefonieren herum oder nehmen Sie die Treppe statt den Lift. Nutzen Sie Leerzeiten wie etwa beim Zähneputzen oder Warten auf die Kaffeemaschine für kurze Übungen wie Kniebeugen, Armschwingen oder Auf- und Abwippen.

So kochen und essen Sie ausgewogen

Viele adipöse Menschen mit ungesundem Essverhalten wissen nicht, wie sie ihre Mahlzeiten konkret gesünder machen können. In der Ernährungsberatung erhalten Sie Unterstützung beim Planen und Zubereiten gesunder Mahlzeiten. Auch online gibt es zahlreiche leckere Rezepte speziell für Adipositas-Betroffene. Gönnen Sie sich ab und zu etwas, worauf Sie richtig Lust haben. Auch hierzu gibt es online zahlreiche Rezepte für gesündere Alternativen.

Essen kann auch Gefühle kompensieren wie zum Beispiel Stress, Frust, Langeweile oder Traurigkeit. Wenn Sie Appetit haben, fragen Sie sich, ob Sie wirklich Hunger haben oder sich von etwas ablenken wollen. Überlegen Sie, was Sie in solchen Momenten stattdessen machen könnten – beispielsweise jemanden anrufen, ein Glas Wasser trinken oder mit Ihrem Haustier spielen.

Jungs beim Basketball

So können Sie sich nach Rückschlägen wieder aufrichten

Bei Gewichtsabnahme, Veränderung von Gewohnheiten, medikamentöser oder chirurgischer Behandlung sind Rückschritte, Scheitern und Frust Teil des Prozesses. Indem Sie sich wieder aufrichten, stärken Sie Ihre Widerstandskraft und bewegen sich ein weiteres Stück vorwärts auf dem Weg zu einem gesünderen Leben.

Folgende Strategien können Ihnen helfen, sich wieder zu motivieren:

    Ziel treffen

    Nehmen Sie sich realistische Ziele vor

    Setzen Sie sich konkrete Ziele, die messbar und erreichbar sind. Definieren Sie ein längerfristiges Ziel – etwa, dass Ihre Lieblingshose Ende Jahr wieder passen soll. Und nehmen Sie sich jeweils kleine Herausforderungen vor – beispielsweise am Wochenende auf Chips vor dem Fernseher zu verzichten oder für eine Woche abends nach dem Essen eine Viertelstunde durchs Quartier zu spazieren. Das Erreichen solcher kleinen Ziele ist motivierend und hilft Ihnen dranzubleiben.

    Strecke

    Bleiben Sie flexibel

    Seien Sie offen, neue Strategien auszuprobieren. Und finden Sie heraus, was sich für Sie stimmig anfühlt. Wenn Ihnen zum Beispiel der abendliche Spaziergang nicht zusagt, weil Sie sich am Ende des Tages nicht nochmals aufraffen können, geniessen Sie vielleicht mittags nach dem Essen eine Runde an der frischen Luft.

    Routine

    Etablieren Sie Routinen

    Bauen Sie für Sie stimmige gesündere Verhaltensweisen möglichst als Routinen in Ihren Alltag ein. Wenn Sie sich etwa vornehmen, immer während des Zähneputzens Kniebeugen zu machen, werden diese mit der Zeit so selbstverständlich wie die Zahnpflege. Routinierte Gewohnheiten machen es Ihnen leichter dranzubleiben, weil Sie sich nicht immer extra aufraffen müssen.

Ziel treffen

Nehmen Sie sich realistische Ziele vor

Setzen Sie sich konkrete Ziele, die messbar und erreichbar sind. Definieren Sie ein längerfristiges Ziel – etwa, dass Ihre Lieblingshose Ende Jahr wieder passen soll. Und nehmen Sie sich jeweils kleine Herausforderungen vor – beispielsweise am Wochenende auf Chips vor dem Fernseher zu verzichten oder für eine Woche abends nach dem Essen eine Viertelstunde durchs Quartier zu spazieren. Das Erreichen solcher kleinen Ziele ist motivierend und hilft Ihnen dranzubleiben.

Strecke

Bleiben Sie flexibel

Seien Sie offen, neue Strategien auszuprobieren. Und finden Sie heraus, was sich für Sie stimmig anfühlt. Wenn Ihnen zum Beispiel der abendliche Spaziergang nicht zusagt, weil Sie sich am Ende des Tages nicht nochmals aufraffen können, geniessen Sie vielleicht mittags nach dem Essen eine Runde an der frischen Luft.

Routine

Etablieren Sie Routinen

Bauen Sie für Sie stimmige gesündere Verhaltensweisen möglichst als Routinen in Ihren Alltag ein. Wenn Sie sich etwa vornehmen, immer während des Zähneputzens Kniebeugen zu machen, werden diese mit der Zeit so selbstverständlich wie die Zahnpflege. Routinierte Gewohnheiten machen es Ihnen leichter dranzubleiben, weil Sie sich nicht immer extra aufraffen müssen.

    positiv bleiben

    Fokussieren Sie sich auf das Positive

    Veränderungen brauchen Zeit und Energie. Probieren Sie Rückschläge mit Selbstmitgefühl anzunehmen und auf positive Entwicklungen zu achten. Feiern Sie Ihre bisherigen Erfolge – auch kleine Hürden, die Sie gemeistert haben. Das hilft Ihnen, motiviert zu bleiben.

    Team aufbauen

    Suchen Sie sich Unterstützung

    Eine wohlwollende, motivierende Unterstützung kann einen grossen Unterschied machen. Lassen Sie sich deshalb von Familie und Freunden unterstützen oder suchen Sie Austausch und Motivation bei Gleichgesinnten. Auch professionelle Unterstützung kann sehr hilfreich sein – gerade im Umgang mit Rückschlägen oder schwierigen Phasen.

positiv bleiben

Fokussieren Sie sich auf das Positive

Veränderungen brauchen Zeit und Energie. Probieren Sie Rückschläge mit Selbstmitgefühl anzunehmen und auf positive Entwicklungen zu achten. Feiern Sie Ihre bisherigen Erfolge – auch kleine Hürden, die Sie gemeistert haben. Das hilft Ihnen, motiviert zu bleiben.

Team aufbauen

Suchen Sie sich Unterstützung

Eine wohlwollende, motivierende Unterstützung kann einen grossen Unterschied machen. Lassen Sie sich deshalb von Familie und Freunden unterstützen oder suchen Sie Austausch und Motivation bei Gleichgesinnten. Auch professionelle Unterstützung kann sehr hilfreich sein – gerade im Umgang mit Rückschlägen oder schwierigen Phasen.

Welche Folgen kann Adipositas haben?

Adipositas erhöht das Risiko weiterer chronischer Krankheiten. Bei adipösen Menschen kommen deshalb etliche Krankheiten deutlich häufiger vor als bei Menschen ohne Adipositas. Dazu gehören:

  • Stoffwechsel-Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Gicht
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Hirnschlag
  • Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates wie Knie- oder Hüftarthrose
  • Erkrankte Organe – z.B. Leber, Niere oder Gallenblase
  • Lungenkrankheiten wie Asthma
  • Psychische Erkrankungen wie Depression oder Angststörung
  • Schwerer Verlauf bei Infektionskrankheiten wie Covid-19 oder Grippe
  • Unfruchtbarkeit beim Mann
 

Tabelle Folgen Adipositas

Je höher der Adipositas-Grad, desto grösser ist das Risiko für Folge-Erkrankungen. Dieses ist nicht bei allen gleich hoch: Bei Adipösen zum Beispiel, die regelmässig rauchen oder Alkohol konsumieren, ist das Risiko zusätzlich erhöht.

Aufgrund der Begleit-Erkrankungen steigt bei Adipositas auch die Wahrscheinlichkeit, frühzeitig zu sterben – um drei bis sechs Jahre bis zu 20 Lebensjahre bei schwerer Fettleibigkeit. Je mehr Gewicht, desto höher ist das Sterberisiko. Männer haben generell ein höheres Sterberisiko; mit zunehmendem Adipositas- Grad steigt dieses auch noch stärker an als bei Frauen.

Gut zu wissen: Jedes Kilo weniger ist eine Entlastung für Ihren Körper. Indem Sie abnehmen, reduzieren Sie Ihr Risiko für Folge-Erkrankungen und verminderte Lebensjahre deutlich.

Weitere Fragen zu Adipositas