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Interview: Erhöhte Adhärenz dank Medikamenten-Verblisterung

Aktuelles 28. Mai 2024

Rund fünfzig Prozent der rezeptpflichtigen Medikamente in der Schweiz werden nicht wie verordnet eingenommen. Dailymed schafft Abhilfe. Wir haben mit Hausarzt Hanspeter Häne gesprochen und ihn gefragt, warum er auf die Dailymed-Medikamentenbox von Zur Rose setzt.

Portrait Dr. med. Hanspeter Häne

Interview mit:
Dr. med. Hanspeter Häne, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH und Manuelle Medizin. Er ist Partner einer Gemeinschaftspraxis in Zürich, oder wie er es formuliert: einer «Landarztpraxis mitten in der Stadt».

Herr Dr. Häne, eine verbesserte Adhärenz ist eine gemeinschaftliche Mission von Ärzten, Fachpersonal und Patienten. Wie zeigt sich das Thema in Ihrer täglichen Arbeit in der Praxis?

Man kann nicht immer genau überprüfen, ob ein Patient oder eine Patientin sich an den vereinbarten Therapieplan hält – ob also die Adhärenz gegeben ist. Das gilt auch für die Einnahme von Medikamenten. Natürlich gibt es gewisse Parameter, die man messen kann. So sieht man beispielsweise an den Laborwerten, ob das Medikament eingenommen wird. Manchmal zeigt sich die Adhärenz aber auch in der Kommunikation. Da spürt man nicht selten heraus, ob ein Patient seine Medikamente nimmt oder eher nicht. Zumindest dann, wenn man die Person gut kennt. 

Welche Indizien lassen Sie als Arzt an der korrekten Einnahme zweifeln?

Manchmal lassen Patientinnen und Patienten auch einfach ihre Rezepte nicht mehr verlängern. Stellt der Arzt oder die Ärztin kein Dauerrezept aus, müssten sie sich ja melden für ein neues Rezept. Hört man nichts mehr, kann man davon ausgehen, dass das Medikament nicht mehr eingenommen wird.

Was ist Ihrer Meinung nach der wichtigste Punkt, den Sie als Arzt berücksichtigen müssen, um die Adhärenz möglichst hochzuhalten?

In erster Linie sollte man mit den Patientinnen und Patienten detailliert über das Thema sprechen. Wenn man als Arzt jemanden nicht davon überzeugen kann, ein Medikament zu nehmen – zum Beispiel, weil man den Nutzen nicht klar genug aufgezeigt hat –, dann ist die Adhärenz oftmals eingeschränkt.

Mit welchem Argument überzeugen Sie Patienten am ehesten?

Am wichtigsten ist es, dem Patienten anhand von Fakten aufzuzeigen, warum ein verschriebenes Medikament sinnvoll ist. Das können Messparameter sein. Das kann aber auch die Wirkung sein, die bei Einnahme des Medikaments zu erwarten ist. Manchmal macht es auch Sinn aufzuzeigen, welche Risiken die Nichteinnahme des Medikaments mit sich bringt. Dies sollte erfolgen, ohne zu werten; den Patientinnen und Patienten sollte zu keiner Zeit Angst gemacht werden. 

Gibt es auch Patienten, die sich auf ein solches Gespräch nicht einlassen?

Es kommt immer auch darauf an, ob ein Patient eine selbständige und kognitiv kompetente Person ist. Wenn er dann sagt, er vergesse es manchmal, dann sollte man gemeinsam nach Lösungen suchen, wie die korrekte Einnahme der Medikamente sichergestellt werden kann. Wie man die Einnahme der Tabletten in den Tagesablauf einbauen kann oder wo man die Medikamente am richtigen Ort in der Wohnung bereitstellt. 

Sie nutzen Dailymed. Bei welchen Patienten verwenden Sie diese Medikamentenbox von Zur Rose, um die Therapietreue zu steigern?

Neben meiner Tätigkeit als Hausarzt in der Praxis betreue ich auch Patientinnen und Patienten in Pflegewohnungen in Zürich-Albisrieden. Dort arbeiten wir besonders viel mit Dailymed. Manchmal kommen Patienten auch direkt auf mich zu und haben Fragen in Bezug auf Dailymed. Dann bespreche ich mit ihnen individuelle Lösungen für eine optimale Medikamenteneinnahme.

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Wo kann Ihres Erachtens mit Dailymed am meisten Wirkung erzielt werden?

Dailymed ist sehr sinnvoll bei Patienten, die alleine wohnen und keine externe Unterstützung haben.  Eine gute Lösung ist es auch für Personen, die diverse Medikamente einnehmen müssen und dabei vielleicht ein Durcheinander machen. Wenn eine solche Person zusätzlich kognitiv leicht beeinträchtigt ist, dann ist Dailymed super.

Sie sprechen die Herausforderung einer Polypharmazie an.

Genau. Bei einer gleichzeitigen und dauerhaften Einnahme von vielen Medikamenten kommt nicht selten das Problem hinzu, dass mehrere Medikamente sehr ähnlich aussehen. Arzneimittel-Linien haben teilweise ein identisches Verpackungs-Layout. Aber auch die Pillen selbst sehen oftmals fast gleich aus. In dieser Situation kann Dailymed die Adhärenz deutlich verbessern. Gerade wenn jemand vielleicht auch noch unter einer Sehbeeinträchtigung leidet und die Packungen nicht mehr gut auseinanderhalten kann. 

Gibt es medizinische Situationen, in denen Dailymed nicht unbedingt erforderlich ist und die Einnahme gut auch auf herkömmliche Weise erfolgen kann?

In betreuten Pflegewohnungen ist Dailymed ein sehr gutes Tool, um das Personal zu entlasten. Eine Herausforderung sind bei Dailymed allerdings spontane Therapieanpassungen. Sind häufige Medikamentenwechsel nötig – hier etwas mehr, dort etwas weniger –, dann ist es schwierig, Dailymed immer rasch genug anzupassen. Denn die Anpassung und Neubestellung der Box erfordert natürlich etwas Zeit. In diesem Fall ist es einfacher, die Medikation manuell täglich neu zu richten. 

Wie sieht es bei Personen aus, die zuhause von Fachpersonal betreut werden?

Wenn jemand zuhause wohnt und regelmässig von der Spitex Besuch erhält, ist Dailymed meines Wissens noch kein Thema. Dies, weil die Spitex sowieso regelmässig vor Ort ist und die Medikamente richtet. Dies geschieht in der Regel zuverlässig mittels Wochendosett. 

Sie sagten, Sie würden Dailymed auch geistig fitten Patienten empfehlen. Warum?

Bei kognitiv kompetenten Patienten, bei denen man als Arzt annehmen kann, dass sie die Einnahme von Medikamenten im Griff haben, ist die Dringlichkeit für den Einsatz von Dailymed sicherlich tiefer. Hier geht es eher um Bequemlichkeit. Dailymed ist in dieser Hinsicht auch ein Service. Der Patient muss sich über nichts Gedanken machen. Er muss sich nicht überlegen, ob das jetzt die richtige Medikamentenschachtel und die richtige Dosis ist. Es ist einfach alles fertig abgepackt und bereit.

Welche Vorteile sehen Sie in der Verwendung von Dailymed im Vergleich zu herkömmlichen Medikationsmethoden?

Am weitesten verbreitet war bisher das Wochendosett. Wenn ein Patient oder eine Patientin diesen Behälter selbst richtet, ist die Fehlerquelle natürlich grösser als bei Dailymed.

Welchen Aufwand haben Sie als Arzt durch die Verwendung von Dailymed?

Ich bin in der luxuriösen Situation, dass die Bestellung von Dailymed direkt über die Fachpersonen erfolgt, im Falle der Pflegewohnungen über das dortige Personal. Für mich hält sich der Aufwand deshalb in einem überschaubaren Rahmen. Aus meiner Warte ist Dailymed von Beginn weg einfach gelaufen und hat gut funktioniert. 

Hand aufs Herz: Wie stark verbessert Dailymed Ihrer Einschätzung nach die Therapietreue und die Patientensicherheit?

Das hängt stark von der Patientengruppe ab. Für einige ist es einfach eine Frage der Bequemlichkeit. Aber gerade bei älteren Personen ohne externe Unterstützung, die vieles noch selbst machen möchten, aber einfach nicht mehr alles eigenständig bewerkstelligen können, kann der Service die Therapietreue verbessern.

Wie sehen Sie die Zukunft von Dailymed in der allgemeinen medizinischen Versorgung? Wird sich der Service bewähren?

Ich werde Dailymed sicherlich weiterhin verwenden. Zudem ist in der Schweiz der Trend zu «Home Care» und «Hospital at Home» deutlich erkennbar. Je mehr das schweizerische Gesundheitssystem auf häusliche Pflege setzt, desto mehr Chancen hat Dailymed, sich langfristig durchzusetzen.